Bei allerbestem Oktoberwetter (es regnete die ganze Zeit! ;)) besuchte ich den Bahnhof Groningen. Der Bahnhof selber wird gerade umfassend renoviert und bietet viele interessante Details!
Das heutige Bahnhofsgebäude wurde im Jahre 1898 errichtet und im Jahre 1999 umfassend renoviert. Im Inneren befinden sich tolle Verzierungen an der Decke und an den Wänden. Insgesamt befindet sich das Gebäude in einem sehr guten Zustand und lässt einen richtig die weit über hundert Jahre gehende Geschichte der Eisenbahn in Groningen spüren.
Im Bahnsteigbereich wurde bei meinem Besuch noch kräftig gebaut.
Es waren aber bereits fast alle Bahnsteige neu angelegt und in Betrieb.
Lediglich zwischen dem Bahnhofsgebäude und den ersten Gleisen wurde noch gebaut. Ich bin mir aber nicht sicher, ob hier überhaupt wieder Gleise hinkommen sollen.
Die Gleisnummern beschränken sich jedenfalls auf die vorhandenen Gleise.
Interessant finde ich, dass die Bahnsteiggleise streng nach Anbieter getrennt sind. Arriva Nederland nutzt die Gleise 1, 2 und 3 für Ihre Verkehre in der Provinz Groningen, sowie nach Friesland und Leer in Deutschland, NS nutzt die übrigen Gleise für Intercity-Verbindungen nach Amsterdam, Rotterdam und Den Haag, sowie Sprinterverbindungen nach Assen, Meppel und Zwolle.
Das geht so weit, dass sich in der Unterführung Bahnsteigsperren nur an den von NS genutzten Bahnsteigen befinden, die Bahnsteige von Arriva sind frei zugänglich.
Gut für Bahnblogger! ;)
Aber auch oberhalb der Gleise wird streng getrennt, so haben nur die von NS genutzten Gleise eine Oberleitung, die Gleise 1-3 nicht.
Dafür gehen diese Gleise durch, die NS-Gleise sind allesamt als Kopfgleise ausgebildet.
Ich finde ja, das geht fast ein wenig zu weit. Momentan findet ja eine generelle Umstellung von Dieselzügen hin zu alternativen Antreiben statt und auch die von Arriva eingesetzten Stadler WINK sind ja bereits mit Stromabnehmern zum Laden von Akkus ausgerüstet. Diese Möglichkeit besteht dann aber in Groningen nicht.
Bei meinem Besuch herrschte vor Allem auf den Gleisen 1-3 reger Betrieb. Gleich bei meiner Ankunft erwischte ich noch eine Doppeltraktion Stadler WINK bei der Abfahrt nach Leeuwarden.
Kurz darauf erreichte eine Doppeltraktion Stadler GTW den Bahnhof Groningen von der anderen Seite her zur Weiterfahrt nach Veendam.
Dieser Zug bestand aus einem Zweiteiler und einem Dreiteiler.
Als dieser Zug abgefahren war fuhr noch ein einzelner Stadler GTW-Dreiteiler auf Gleis 1 ein.
Auch dieser Zug hielt nur kurz und fuhr dann weiter nach Stedum.
Auf den Gleisen von NS ging es dagegen eher ruhig, aber nicht weniger interessant zu!
Hier wartete eine Doppeltraktion der legendären Koploper (Kopfläufer) der NS auf die Rückfahrt Richtung Amsterdam.
Diese für die Niederlande sehr charakteristischen Züge wurden zwischen 1977 und 1990 gebaut und besaßen früher tatsächlich einen Übergang zwischen zwei Einheiten durch den Kopf. Bei Renovierungen in den 2000ern wurden diese Übergänge aber entfernt.
Charakteristisch für die Niederlande aber auch deshalb, weil das Symbol für Bahnhof auf einem Straßenschild in NL häufig ein Koploper von vorne am Bahnsteig stehend ist.
Ansonsten befand sich nur noch ein Sprinter der Baureihe SNG auf Gleis 6.
Südlich des Bahnhofes wird gerade der neue Busbahnhof gebaut.