Bahnhof Hechingen, Mai 2025


Ende Mai 2025 machten meine Frau, unser Hund Bronco und ich in der Gegend von Hechingen einen wunderschönen Spaziergang zum Starzel Wasserfall. Anschließend besuchten wir dann noch den Bahnhof Hechingen, der eine sehr interessante Aufteilung hat!

Über unseren sehr schönen Spaziergang könnt ihr auf dem Blog meiner lieben Frau mehr lesen:

Direkt am Wanderparkplatz führt auch die Bahnstrecke Hechingen - Gammertingen vorbei. Diese auch unter dem Namen "Zollern-Alb-Bahn 2" bekannte Nebenbahn wird heute von der SWEG mit Dieseltriebwagen der Baureihe 622 im bwegt-Design befahren.
Just in dem Moment, als wir auf dem Bahnübergang zufuhren sahen wir hier den Richtung Hechingen fahrenden Triebwagen 622 807 der SWEG mit Taufnamen "Gammertingen"



Nach unserem Spaziergang kamen wir dann genau richtig am Bahnhof Hechingen an um die Zugbegegnungen zur vollen Stunde zu erleben.

Der Bahnhof Hechingen ist eine sehr interessante Anlage, über die sich ein heutiger Besucher vermutlich wundert: Es gibt einen oberen Teil mit drei Durchgangsgleisen, der ganz normal mit "Hechingen" beschriftet ist. 



Auf der anderen Seite des Empfangsgebäudes über die Straße etwas tiefer gelegenen sind nochmals zwei Bahnsteiggleisen mit der Beschriftung "Hechingen Landesbahn"



Das kommt daher weil früher die DB (Strecke Tübingen - Sigmaringen) und die Hohenzollerische Landesbahn (heute SWEG, Strecke Hechingen - Sigmaringen über Gammertingen) jeweils getrennte Bahnhöfe hatten.
Seit 1997 halten die Züge der HzL aber auch im Bahnhof der DB. Heute fährt die HzL-Muttergesellschaft SWEG nach gewonnenen Ausschreibungen eh fast den kompletten Verkehr, daher ist heutzutage kein Unterschied mehr erkennbar.

Im Landesbahnhof startet nur noch der Freizeitexpress "Der Eyachtäler" in den Sommermonaten.

Der Bahnhof Hechingen ist übrigens nicht gerade ein Aushängeschild.
Die Bahnsteiganlagen sind relativ in Ordnung, auch wenn die Höhe von 55 cm am Hausbahnsteig leider nicht zu den 76 cm hohen Einstiegen der verkehrenden 622er passt. 


Der Mittelbahnsteig ist zwar 76 cm hoch und über eine Unterführung erreichbar, einen Aufzug habe ich aber nicht gesehen. Barrierefrei ist anders.


Das Empfangsgebäude hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Im Inneren ist es ziemlich verwahrlost, und die Toiletten waren komplett abgesperrt. Offensichtlich defekt.
Immerhin gibt es eine große Anzahl von Automaten zum Verkauf von Essen, Getränken und was man sonst noch so braucht. Das finde ich besser als nichts.


Direkt neben dem Empfangsgebäude befindet sich der Busbahnhof (ZOB), sowie ein Fahrradständer.



Dieser Teil machte einen sehr guten und sauberen Eindruck. Vermutlich ist dafür die Stadt Hechingen zuständig.

Doch zurück zum Zugverkehr, warum wir ja schließlich da waren!

Zuerst fuhr auf Gleis 3 der Triebwagen 622 958 aus Sigmaringen ein.


Dieser machte im Bahnhof Hechingen Kopf und fuhr nach der Zugbegegnung auf der "Hauptstrecke" wieder nach Sigmaringen zurück.

Dass von Hechingen zwei Strecken nach Sigmaringen führen hat historische, aber auch topografische Gründe: Die eine Strecke führt über die Schwäbische Alb und bindet die dortigen Orte an, die andere Strecke bleibt im Tal und bindet Balingen und Albstadt an. In Sigmaringen treffen dann beide Strecken wieder aufeinander.

Auf der "Talstrecke" traf als erstes 622 303 der SWEG aus Sigmaringen in Richtung Tübingen Hbf auf Gleis 2 ein.


Hier musste er nun den Gegenzug aus Tübingen abwarten, weil die Strecke eingleisig ist.


Dieser traf dann mit leichter Verspätung auf Gleis 1 ein:


Ebenfalls ein SWEG-Dieseltreibwagen der Baureihe 622 in Form von 622 463 fuhr an diesem Tag weiter nach Sigmaringen über Balingen.


Die einzige Abwechslung bieten heutzutage nur noch die Dieseltriebwagen der Baureihe 612 der DB als RE6 nach Aulendorf. Diese verkehren aber nur alle zwei Stunden, daher haben wir davon keinen gesichtet. Wir haben aber 2022 eine Rundfahrt mit dieser Linie gemacht:

Auch wenn wenig Abwechslung bei den gesichteten Baureihen war fand ich den kurzen Besuch am Bahnhof Hechingen sehr spannend. Vor allem die Aufteilung der Gleisanlagen und ihre heutige Nutzung ist auch aus Modellbahnsicht interessant. Es gibt halt nichts, was es nicht gibt!